Was ist eine Morgenroutine? Und was ist der Miracle Morning?
Inhalt
Mit einfachen Routinen und einer flexiblen Struktur kannst du entspannt und produktiv in den Morgen starten. Eine Morgenroutine beschriebt einen gewissen Ablauf, den du jeden Tag wiederholst. Vielleicht beginnt dein Morgen normalerweise sehr stressig. Das muss nicht sein. Mit einer Morgenroutine nach Hal Elrod kannst du deinen Morgen anders und gelassen gestalten.
Der Miracle Morning von Hal Elrod besteht aus den sechs Life S.A.V.E.R.S..
Das sind:
• Stille (Silence)
• Affirmationen (Affirmations)
• Visualisierung (Visualization)
• Bewegung (Exercize)
• Lesen (Reading)
• Schreiben (Scribing)
Du kannst die Reihenfolge der sechs Life Savers nach deinen Bedürfnissen umstellen und auch einzelnen Bausteine für dich herausgreifen und abkürzen, wenn du nicht genügend Zeit hast. Ich empfehle dir für diese Morgenroutine, eine Stunde einzuplanen. Du stellst also deinen Wecker morgen früher und fängst direkt an. Denke bitte daran, dass du dementsprechend früher ins Bett gehst. Spare nicht an der Dauer deines Schlafes!
Der 1. Schritt deiner Morgenroutine: Die Stille
Kommen wir nun zum ersten Bestandteil des Miracle Mornings, der Stille. Wenn du jetzt sofort an Meditation denkst, dann bist du goldrichtig. Ich finde, eines der wichtigsten Bestandteile einer guten Morgenroutine ist, dass man den Tag in Ruhe und in Stille beginnt. Jeder von uns oder viele von uns haben in stressigen, getakteten und wirklich anstrengenden Tag. Egal ob wir jetzt Familie haben oder/und einen anspruchsvollen Job, ob wir jemanden pflegen müssen, ob es euch gerade gut oder schlecht geht oder ob ihr einen ganz normalen, stressigen Alltag habt, es gibt es nichts Besseres, als den Tag mit Stille zu beginnen.
Wenn du noch nie meditiert hast, würde ich dir empfehlen, einen Kurs zu belegen. Zum Beispiel an der hiesigen VHS oder einen Onlinekurs. Es gibt dort verschiedene Techniken. Schau dich einfach mal um. Einige sind religiös spirituell eingefärbt, aber es gibt aber auch ganz neutrale Meditationstechniken, die leicht zu erlernen sind. Eine wirklich empfehlenswerte Meditationstechniken ist die Technik MBSR* (Mindfulness Bases Stress Reduction nach Kabat-Zinn) oder Acem.
Auch empfehlenswert und schon von mir getestet, ist die App 7Minds. Das ist eine kostenpflichtige Handy-App. Hier kannst du Anfängerkurse finden sowie kurze Meditationen zu verschiedenen Themen. Auch empfehlenswert und kostenlos ist die App, die perfekt für Mediationen in der Stille ist.
Der 2. Schritte: Affirmationen
Kennst du schon Affirmationen? Wenn nicht, hast du jetzt die wunderbare Gelegenheit, um sie auszuprobieren. Das geht ganz einfach: Man wiederholt immer einen positiv formulierten Satz, der dich weiterbringen soll. Du kommst dadurch deinen Zielen näher und kannst auch negative Glaubenssätze dadurch eliminieren. Z. B. den Glaubenssatz, dass du nicht erfolgreich sein kannst. Du könntest dir in diesem Fall aufschreiben: „Ich verabschiede mich von dem einschränkenden Glaubenssatz, dass ich nicht erfolgreich sein kann. Ich bin nicht faul oder unfähig. Ich erreiche mein Ziel immer, auch wenn es nach außen nicht so aussieht. Ich kann erfolgreich sein und werde das in Zukunft sein. Idealerweise sind Affirmationen nur positiv formuliert. So könnte die Affirmation lauten: Ich werde erfolgreich sein. Die Affirmationen schreibst du dir auf.
Diese Affirmationen liest du dir dann laut (!) jeden Morgen im Rahmen deiner Morgenroutine vor.
Noch viel besser wirken Affirmationen, wenn sie mit konkreten Schritten kombiniert werden. So zum Beispiel, wenn du produktiver werden möchtest. Du kannst z. B. aufschreiben: „Ich werde deutlich produktiver werden.“. Füge dann noch konkrete Aufgaben hinzu, wie zum Beispiel: „Ich werde jeden Tag zwei Stunden an meinem Business arbeiten.“ Oder: „Ich werde jeden Tag fünf Kundenanrufe machen.“
Nur so kannst du die Affirmationen verinnerlichen und die ersten Schritte in Richtung Umsetzung gehen.
Der 3. Schritt: Visualisierung
Der nächste Schritt ist die Visualisierung, z. B. deiner Ziele oder eines Wunschzustands. Du kannst z. B. visualisieren, wie du in einem Jahr zufrieden und erfolgreich durch deine Selbstständigkeit bist. Denn ist es bestätigt, dass man durch Visualisierung seine Ziele leichter erreicht.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Ziele zu visualisieren. Der erste Schritt ist aber die Schaffung einer angenehmen Atmosphäre. Als Erstes geht es darum, sich in eine schöne positive Stimmung zu bringen. Zündest du dir Kerzen an? Wie wäre es mit meditativer Musik? Mache es wirklich so gemütlich wie möglich. Dann versuchst du, deinen Kopf zu leeren (schiebe die störenden Gedanken weg) und versuche dann deine Ziele und Träume zu visualisieren.
Das heißt, du versuchst, dir so detailliert wie möglich vorzustellen, wie du aussiehst und wie du dich fühlst. Sehe die Farben, die Formen, höre die Geräusche und rieche die Düfte, sodass du dir schon genau deinen Zukunftsvisionen visualisieren kannst. Schreibe deine Vision auf und arbeite jeden Morgen an neuen Details deiner Vision.
Ich möchte an dieser Stelle aber noch das eine etwas andere Version davon empfehlen: das WOOPen. Diese Methode der Psychologieprofessorin Gabriel Oettingen arbeitet ebenfalls mit Visualisierung, aber auch mit möglichen Hindernissen. Du erarbeitest mit dem WOOPen, Wenn….Dann-Sätze, die dir helfen in kritischen Situationen richtig zu reagieren und deinen Zielen so nähe zu kommen. Du kannst dir mit dem WOOPen auch lästige Angewohnheiten abgewöhnen. Oder du kannst neue Routinen schnell und erfolgreich in dein Leben einführen. In meinem Planungskurs lernst du nicht die Technik WOOPen kennen, sondern erhältst ebenfalls wertvolle und praktische Arbeitsblätter für die direkte Umsetzung!
Ein weitere Variante, die du auch für deine Morgenroutine benutzen kannst, ist das Visionboard. Das ist ein Bild (auf Papier oder in einem Grafikprogramm), in der du deine wichtigsten Ziele mit passenden Bildern, die du aus Zeitschriften oder aus dem Internet findest, zu einer Art Collage zusammenfasst.
Dazu können noch gerne ein paar Sinnsprüche, Zitate oder ein Motto hinzukommen. Hier findest du eine tolle Anleitung von meiner lieben Kollegin Lisa Kosmalla.
Alternativ kannst du auch ein Action Board machen. Das heißt, du erstellst genau so wie eben ein Visionboard und fügst aber die ersten Schritte und wichtigsten Meilensteine auf dem Weg zum Ziel hinzu. Hier kannst du mehr dazu lesen.
Der 4. Schritt: Bewegung
Jetzt kommen wir zur Bewegung. Du hast morgens bestimmt nicht viel Zeit. Aber auch das hast du mit Sicherheit 10 bis 20 Minuten, um dich zu bewegen. Mehr muss wirklich nicht mehr sein.
Ich empfehle dir z. B. Yoga. Yoga kann man tatsächlich auch schon effektiv in 10 Minuten machen. Zum Beispiel, indem man den Sonnengruß macht. Du kannst dir auch auf YouTube eine kurze Sequenz anschauen, und sich sogar sein eigenes Programm zusammenstellen. Aber auch jede andere Bewegung ist gut. So mag es ein kurzer Spaziergang um den Block, etwas Gymnastik, vielleicht sogar Ausdauersport sein. Idealweise kommst du dabei ins Schwitzen und fühlst dich danach wirklich wach und munter.
Hauptsache, du bewegst dich und bringst deinen Körper auf Touren. Aber Vorsicht: Du kennst aber deinen Körper am besten und weißt, wie viel du dir zumuten kannst. Wenn du schon Vorerkrankungen hast oder unsicher bist, dann frage bitte deinen Arzt oder Ärztin.
Der 5. Schritt: Das Lesen
Und kommen wir zu meinem Lieblingspunkt, nämlich dem Lesen.
Ich lese unheimlich gerne. Ein Buch zu lesen ist für mich der perfekte Start in den Tag und ich kann wunderbar neue Impulse und Ideen dabei bekommen.
Überlege dir doch, welche Bücher du schon immer mal lesen wolltest. Was hast z. B. seit Ewigkeiten auf dem Schreibtisch liegen? Interessieren dich spezielle neue Bücher, Blogartikel, Podcasts oder Zeitungen? Das Genre ist prinzipiell egal. Mein Vorschlag: Versuche doch einmal philosophische Bücher oder, wenn du spirituell veranlagt bist, die Bibel oder andere spirituelle Bücher. Schneide dir interessante Zeitungsartikel aus oder speichere dir Blogartikel in Evernote ab. Ich persönlich lese gerne Sachbücher zum Thema Produktivität, Zeitmanagement, Achtsamkeit und aktuell zum Thema Feminismus und Mental Load.
Ich schreibe mir oft beim Lesen meine Gedanken dazu auf. Meistens ergeben sich dabei viele neue Artikelideen und auch Ideen für Social Media-Beiträge. Tatsächlich hatte ich morgens Ideen für Online-Kurse und Impulse für meine Coachings.
Der 6. Schritt: Das Schreiben
Der letzte Teil einer perfekten Morgenroutine nach Miracle Morning ist das Schreiben.
Mit dem Schreiben kannst du alle Gedanken, Fragen, Impulse, Ideen, Gefühle und Gedankenfetzen aus deinem Kopf bekommen. Vielleicht sind dir nach der Meditation und dem Lesen so viele Gedanken gekommen, dass sie nun aufs Papier wollen.
Du kannst aber auch Reflexionsfragen benutzen. So kannst dich z. B. fragen:
- Wofür bin ich dankbar?
- Was möchte ich erreichen?
- Welche Ziele stehen bei mir an?
- Was möchte ich verändern?
- Was darf bleiben?
- Was sind meine Werte?
- Was nervt mich?
- Was macht mich glücklich?
- Was kann ich für mehr Glück, Gelassenheit und Freude tun?
- Welche Menschen tun mir gut und welche nicht?
Eine tolle Technik für dein perfektes Morgenritual ist auch das Journaling. Das Journaling arbeitet auch mit speziellen Fragen, die dich durch den Schreibprozess leiten. Und das ist schon in sechs Minuten möglich! Du kannst auch deine Ziele festlegen oder kritisch hinterfragen. Alles ist mit Journaling möglich.
Du kannst direkt am Anschluss deine normale Tages- und Wochenplanung machen. Dafür kannst du dich fragen:
- Was steht diese Woche/Tag an (Termine und To-dos)?
- Was ist wichtig und dringen? Was kann eventuell verschoben oder delegiert werden?
- Habe ich diese Woche/diesen Tag ein bestimmtes Motto?
- Was möchte ich heute oder diese Woche erreichen?
- Was steht bei mir privat an?
Wie du siehst, ist die Einführung einer guten Morgenroutine wirklich keine allzu schwere Sache. Du kannst morgen direkt damit anfangen. Viel Spaß und Erfolg dabei!
Wenn du noch mehr Tipps für einen gelassenen und produktivem Tag haben möchtest, dann lies hier doch weiter.
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Katrin Wczasek
Expertin für gelassenes und erfolgreiches Arbeiten für Selbstständige mit Kind
Als ehemalige Projektmanagerin und mittlerweile Selbstständige mit 2 Kindern kenne ich mich sehr gut mit der flexiblen Planung und der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie aus. Mein Motto, aus dem dann das BUBBLE-Prinzip entstanden ist, lautet: Auch du kannst erfolgreich und gelassen im Business mit Kind sein.
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